25.07.2008

Sword of the Samurai

Dunkel ist die Nacht. Ruhig bereite ich mich auf meine Aufgabe vor. Die Schwerter sitzen, der Bogen wartet gespannt auf seinen Einsatz. Lautlos dringe ich in den Palast des Daiymo ein, überrumple die ersten Wachen und stehle mich vorei an Schiebetüren und Papierwänden. Der Alarm schlägt, eine tote Wache wurde gefunden. Mutig kämpfe ich mich in die oberen Etagen der Palastfestung vor, bis ich mein Ziel erreiche. Fürst Takega, mein Daiymo und Lehnsherr wartet bereits auf mich.

Nun, es gehört zwar eine Portion Phantasie zu der Szene, aber Spiele aus den alten Tagen leben
von dieser Phantasie und bieten das beste Gerüst. Wie schon in Covert Action liegt alles, was wir tun bei uns. Ein größtenteils offenes Spielsystem, welches zwar nach einigen Partien seine "versteckte" Linearität offenbart, aber in gesunden Dosen genossen nie an Charme verliert.

Man startet als kleiner Lehnsherr mit etwas Land und einigen Truppen. Zuvor noch Familienname und Assets ausgewählt (z.B. Schwertkampf, Ehre od. Landbesitz) und fertig ist der Samen unserer Dynastie.

Als Samurai im alten Japan dienen wir wiederum zusammen mit drei anderen unserem Lehnsherren, erfüllen Aufträge gegen andere Lehnsherren oder verteidigen unsere Ehre oder die Ehre des Clans. So steigen wir im Ansehen beim "Chef" auf und sollten wir bei seinem natürlichen Ableben auf Position Eins stehen, kann es sein, dass wir ihn beerben. Dann kontollieren wir ein größeres Gebiet, mehr Männer und unterstehen dem Fürsten der gesamten Provinz, für den wir wieder Aufträge etc. erfüllen.

Durch die Provinz reist der elitäre Samurai per pedes, entweder heimlich, verkleidet als Ronin (herrenloser Samurai), ganz allein, seine Ehre beweisend oder am Kopf unserer Truppen. Je nachdem ändern sich die zufälligen Ereignisse, denen wir begegnen oder die Optionen, die wir in Städten oder Sitzen anderer Samurai haben.

Sword of the Samurai enthält drei Kernspielelemente: Strategische Truppenschlachten (Rudimentärer Vorgänger zu Total War), der Kampf mit Schwert und Bogen alleine gegen eine Übermacht oder das Schwertduell. Letzteres wurde von Sid Meier geschrieben, bekannt und berüchtigt für simple, eingängige Game-Konzepte. Es wäre interessant, ob hier Mr. Meier nicht einiges für spätere Spiele übernommen hat, denn im Prinzip spielt sich Samurai wie Pirates! im feudalen Japan.

Das Alter Ego altert auch, deshalb wäre es nicht schlecht an eine Familie zu denken, Kandidatinnen gibt es genug, deshalb sollte man wohl überlegen, ob die Ehre der Zukünftigen unserer eigenen zu- oder abträglich ist. Kaum verheiratet ist auch schon Nachwuchs unterwegs, männlichen Sprösslingen können wir bei ihrer Volljährigkeit unser Amt übertragen und uns in den Teegarten zurückziehen. So lässt sich oben erwähnte Dynastie über mehrere Generationen steuern.

Unsere ultimatives Ziel ist Shogun zu werden, also Herr über ganz Japan. Dass das nicht immer ganz sauber abgehen kann... Naja, verständlich. Und so fällt schon mal jemand unserer unbändigen Machtgier zum Opfer, wenn er nicht Platz machen will.

Fürst Takega zieht sein Schwert, aber weder Wut noch Hass zieren sein Antlitz. Ich sehe nur Trauer in seinen Augen. Ich stürme vor, die Klingen kreuzen sich.

Wenige Augenblicke später bin ich Daiymo.


'Sword of the Samurai' läuft ohne Probleme unter DosBox. Abandonware.
Download Sword of the Samurai (via Abandonia)


Developer: Microprose
Jahr: 1989

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